Mittwoch, 27. April 2016

[Rezension] Dem Horizont so nah von Jessica Koch

Vor einiger Zeit bin ich von der Autorin Jessica Koch angeschrieben worden, ob ich nicht ihr Buch 'Dem Horizont so nah' lesen und davon berichten möchte. Die Beschreibung der Geschichte fand ich wirklich sehr interessant, sodass ich hierbei zusagte und ihr Buch erhielt. Ich habe mich auf eine Liebesgeschichte mit Happy End eingestellt, aber was ich dann in den Händen halten durfte, war doch etwas anders als ich es mir vorgestellt habe….

Dem Horizont so nah von Jessica Koch

Allgemeines 


Autorin: Jessica Koch
Verlag: FeuerWerke Verlag
Veröffentlichung: März 2016
Format: eBook
Seiten: 435
ISBN eBook: 978-3-945362-18-1
ISBN Taschenbuch: 978-3-945362-19-8
Das eBook könnt ihr bei Amazon bestellen.

Autorin


Jessica Koch wurde 1982 in Ludwigsburg geboren. Schon in der Schulzeit begann sie, kürzere Manuskripte zu schreiben, reichte diese aber nie bei Verlagen ein. Zu Beginn ihrer Ausbildung zur Bauzeichnerin lernte sie im Herbst 1999 den Deutsch-Amerikaner Danny kennen. Mit ihm erlebte sie die Geschichte hinter 'Dem Horizont so nah'. Anschließend hat es fast 13 Jahre gedauert, bis sie sich traute mit ihrem Manuskript an die Öffentlichkeit zu gehen. Die Autorin erzählt von einem Leben zwischen Optimismus, Hoffnung und Angst. Offen, ehrlich und mit Weitsicht berichtet sie aus ihrer Vergangenheit und bringt dabei mehr als ein Tabuthema zur Sprache.
Jessica Koch lebt mit ihrem Mann, ihrem Sohn und ihren beiden Hunden in der Nähe von Heilbronn. Momentan arbeitet sie an einem weiteren Manuskript: einem Roman über Dannys Kindheit. (dem Buch 'Dem Horizont so nah' entnommen)

Inhalt


"Jessica führt das normale Leben eines Teenagers, bis der 20-jährige Danny zufällig ihren Weg kreuzt. Sofort ist sie fasziniert von ihm, denn er besitzt alles, von dem sie träumt: gutes Aussehen, Erfolg, Unabhängigkeit und Geld. Er zieht sie in seinen Bann, mit seinem Selbstbewusstsein, seiner immer guten Laune und seiner hilfsbereiten Art anderen Menschen gegenüber.
Erst allmählich gelingt es Jessica, hinter seine sorgfältig aufgebaute Fassade zu blicken und ihn wirklich kennenzulernen. Abgründe tun sich auf, denn Danny ist von Kindheit an zutiefst traumatisiert. Fernab von Heimat und Familie kämpft er um ein normales Leben.

Trotz aller Schwierigkeiten und gegen jede Vernunft entsteht zwischen Jessica und Danny eine innige Liebe. Doch es wird nicht einfacher. Nicht nur Dannys Vergangenheit ist düster, auch seine Zukunft ist bereits gezeichnet, denn seine Kindheit hat nicht nur seelische Folgen hinterlassen. In einer oberflächlichen Welt, die nur das Offensichtliche sehen will, beginnt ein Kampf gegen Vorurteile und Ausgrenzung – und ein Wettlauf mit der Zeit…" (Quelle: FeuerWerke Verlag)


Rezension


Bei 'Dem Horizont so nah' handelt es sich um eine rührende (Liebes-)Geschichte über eine junge Dame namens Jessica, die ihren eigenen Kopf hat, ansonsten wohl eher unauffällig lebt und bei einem Fest zufälligerweise einen jungen Mann namens Danny kennenlernt, der vom ersten Augenblick in jeder Hinsicht sehr besonders scheint, ihre Aufmerksamkeit erhält und in den sie sich Hals über Kopf verliebt. Die beiden kommen nach kurzer Zeit zusammen und scheinen zunächst glücklich, auch wenn Danny sich selbst Jessica ggü. teilweise sehr zurückhaltend verhält. Doch wie man sich denken kann, hat auch dieses Glück irgendwo seine Schattenseiten. Spätestens wenn man über den Verlust der geliebten Person nachdenken muss und das im jungen Alter. Der verbleibenden gemeinsamen Zeit des Paares wird daraufhin der größte Teil des Buches gewidmet.

Man erkennt bei dieser Geschichte deutlich, dass Verhalten stets aus der Vergangenheit herrührt. Niemand verhält sich ohne Grund so, wie er es eben tut. Auch wenn mir als Leser das Verhalten von Danny teilweise etwas merkwürdig und übertrieben erschien, kann man es eher nachvollziehen, wenn man die Hintergrundgeschichte kennt, die einem im Buch stückchenweise erzählt wird. Das ruft wieder deutlich ins Gedächtnis, dass man eben niemanden schnell abstempeln sollte und sich erst ein Bild von ihm machen sollte… man kann nicht hinter die Fassade schauen und wissen, was dahinter versteckt liegt! Und der erste Eindruck kann eben auch trügen…

Das Buch zeigt, dass man alles für jemanden machen würde, wenn man ihn liebt. Man möchte bei ihm bleiben, ihn nicht alleine lassen, auch wenn die Zukunft nicht rosig aussieht. Schließlich hätte Jessica Danny auch einfach stehenlassen können, aber dafür waren ihr hier zu viele Gefühle im Weg. Das hätte sie nicht übers Herz gebracht. Sie wollte nicht alleine sein, wollte nicht an das Ende glauben, sondern hat sich eher eingeredet, dass alles besser wird. Sie wollte einfach für ihr gemeinsames Leben kämpfen.

Allerdings erkennt man das Ende der Geschichte schon sehr früh in der Geschichte. Es ist nicht zu leugnen, dass es leider keinen anderen Ausweg geben kann als diesen doch eher traurigen Verlauf, dem Jessica auch mit noch so viel Bemühungen nicht entgehen kann. Manchmal scheint sie sich einfach selbst etwas vormachen zu wollen… aber wer würde das in einer ausweglosen Situation nicht auch mal tun?!

Mich hat das Buch so emotional berührt, dass ich – vor allem gegen Ende – kaum viele Seiten am Stück lesen konnte. Da muss ich aber rechtfertigend dazusagen, dass ich doch eher nah am Wasser gebaut bin und mich vielleicht einfach manchmal zu sehr in die Personen hineinversetze. Ansonsten hätte ich das Buch in kürzester Zeit verschlungen, da es in einen unkomplizierten Stil geschrieben wurde.

In jedem Fall ist die Zusammengehörigkeit der Hauptcharaktere, die Liebe zwischen ihnen und das doch unabwendbare nahende Ende des Ganzen ein berührendes Zusammenspiel. Allerdings spielt zwischenzeitlich auch eine Intrige bzw. ein extremer Hass gegen Andersartige und darauffolgende Ausgrenzung eine kleine Rolle, die mich einfach nur schockiert hat… wie kann man sich nur so unreif und intolerant verhalten?! Und leider vermute ich, dass sowas immer mal wieder vorkommt… und dabei hat keiner von ihnen eine Ahnung, warum und weshalb es so ist, wie es ist…

Die Geschichte erinnert daran, dass man einfach jeden Tag genießen sollte, den man noch hat. Man sollte im Jetzt leben, da man nie wissen kann, wie lange man dazu überhaupt noch Zeit hat. Gerade bei Danny hat man auch gesehen, dass durch dieses positive Denken und Akzeptieren der Situation die Lebensqualität so hoch gehalten werden kann, dass man einen Krankheitsverlauf entschleunigen kann. Sein körperliches Wohlbefinden hat sich erst verschlechtert als er selbst in ein seelisches Loch gefallen ist...

Das Buch wird übrigens aus Sicht der Autorin geschrieben, die hier eine wahre Gegebenheit aus ihrem Leben erzählt. In manchen Zwischenpassagen – in denen es um fremde dritte Personen geht - wird aus der Sicht eines neutralen Erzählers geschrieben. Die Gedanken kann die Autorin schließlich auch nur vermuten. Das macht in der Erzählweise allerdings einen guten Mix und stört den Lesefluss keinesfalls.

Mein Fazit


In 'Dem Horizont so nah' wird eine wirklich mitreißende Geschichte erzählt. Es war eine kleine Achterbahn der Emotionen, die bei mir zum Teil ein paar kleine Tränen forderte. (Deswegen lese ich lieber Krimis… da kann mir das nicht so schnell passieren! ;-))

Liebesgeschichten sind normalerweise nicht mal mein Genre, aber diese Geschichte hat mich einfach sehr berührt, gefesselt und mir daher so richtig gut gefallen. Jessica Koch hat einfach gerade heraus beschrieben, was ihr widerfahren ist… und bei diesen Erlebnissen möchte sicherlich niemand in ihrer Haut stecken.

Wenn ihr solche emotionalen Geschichten mögt, solltet ihr euch das Buch definitiv mal näher anschauen! Ihr werdet sicherlich nicht enttäuscht sein! Ich bin wirklich froh, dass sich die Autorin nicht aufgegeben hat und uns hier an ihren Erlebnissen teilhaben lässt. Irgendwann kommen schließlich auch mal wieder bessere Zeiten.


Gerne möchte ich euch an dieser Stelle auch darauf hinweisen, dass ein weiteres Buch der Autorin, welches sich mit der Kindheit von Danny beschäftigt, bereits in diesem Jahr erscheinen wird. Auch wenn ein Außenstehender sicherlich nicht dasselbe in eine Geschichte einbringen kann, wie es diejenige Person, um die es geht, selbst könnte, bin ich durchaus gespannt auf den Nachfolger. Da mich das erste Buch schon so berührt hat, bin ich mir zudem schon fast sicher, dass auch das nächste Buch meinen Nerv treffen wird! 

Kennt ihr das Buch bereits und wie hat es euch gefallen?

Vielen Dank an dieser Stelle an Jessica Koch für diese berührende Geschichte!


* Das Produkt wurde mir kosten- und bedingungslos von Jessica Koch zur Verfügung gestellt. Meine Meinung bleibt davon jedoch unberührt.

8 Kommentare:

  1. danke für die tolle rezension :)
    liebe grüße!

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  2. Ich mag Bücher die auf wahre Begebenheiten beruhen. Danke für die Vorstellung. LG Romy

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    1. Solche Geschichten mag ich auch besonders gern! Da fühlt man gleich noch einmal mehr mit ;-)
      Viele Grüße
      Bloody

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  3. Sehr spannend, aber sicherlich kein Buch, dass für mein Seelenheil gut wäre. Obwohl ich nun nicht die ganze Geschichte kenne, fühle ich mich ziemlich angesprochen....
    LG Brigitte

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  4. Das Buch klingt richtig schön! Ich lese eher selten Liebesgeschichten aber diese reizt mich doch jetzt sehr :)
    liebste Grüße, Mandy

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  5. Hallo Bloddy,
    danke für deine Rezension! Das Buch muss ich auch mal lesen!

    Viele Grüße,
    Alex.

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  6. Toller Bericht!

    Du hast ein schöner Blog!

    Was hällst Du von gegenseitigem Folgen? Wenn Du möchtest, lass es mir auf meinem Blog wissen! ;o)

    Wünsche Dir ein schöner Abend!

    xoxo Jacqueline
    www.hokis1981.blogspot.com

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  7. Ich konnte auch lesen. Die Story hat mich einfach berührt. Einfach toll. LG

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