Donnerstag, 5. Januar 2017

[Rezension] Alex Lake: Es beginnt am siebten Tag

*Gesponserter Beitrag*
Der erste Beitrag in diesem Jahr wird direkt eine Rezension sein... ich lese doch immer wieder gerne, wenn ich denn die Zeit dafür finde. Deshalb hoffe ich, dass ich nun öfter mal dazu komme, über das ein oder andere Buch zu berichten. Ich hoffe, ihr habt auch an diesen Posts euer Vergnügen!

Für mich geht jedenfalls nichts über einen schönen Thriller, bei dem man sich mal zurücklehnen kann und sich denkt, was es da draußen wohl für verrückte Leute gibt und ob sich solche irren Geschichten wirklich mal so zugetragen haben könnten. Daher bin ich ganz gespannt gewesen, was da auf mich zukommen würde, als ich mich bei Blogg dein Buch für den Titel „Es beginnt am siebten Tag“ beworben habe und ausgewählt wurde. Was ich von dem Buch halte, könnt ihr gleich herausfinden...

[Rezension] Alex Lake: Es beginnt am siebten Tag (Cover mit Mädchen auf einer Schaukel)

Allgemeines


Titel: Es beginnt am siebten Tag 
Autor: Alex Lake 
Genre: Thriller 
Verlag: HarperCollins
Format: Taschenbuch 
Seiten: 472 
Erschienen: 05.12.2016 
ISBN: 9783959670555 
Hier könnt ihr euch das Buch für 15 EUR bestellen.

Über den Autor


Alex Lake ist ein Pseudonym für einen in den 70er Jahren im Nordwesten von England geborenen Autor, der nun in den USA lebt. „Es beginnt am siebten Tag“ ist sein erster Roman und war bei Erscheinen eine Ebooksensation. Der Autor schreibt an seinem zweiten Roman.

Über den Inhalt


Der Albtraum einer jeden Mutter: Die fünfjährige Anna ist verschwunden, als Rechtsanwältin Julia sie von der Schule abholen will. Wurde sie entführt? Ist sie tot? Sechs Tage und Nächte voller Angst, sechs Tage voller Selbstvorwürfe. Am siebten Tag taucht das Mädchen wieder auf. Es scheint unverletzt und hat keine Erinnerung an das, was geschah. Julia und ihr Mann Brian sind unendlich erleichtert. Bis Julia merkt, dass das Schlimmste für sie nun erst beginnt. Denn wer auch immer ihre Tochter in der Gewalt hatte und wiedergebracht hat, will nicht das Kind vernichten … Ein Mädchen verschwindet. Doch der wahre Albtraum beginnt, als sie wieder auftaucht – am siebten Tag.


Rezension


Dieses Buch enthält eine Geschichte über ein recht sensibles Thema – Kindesentführungen. Jeder, der ein Kind hat oder sich auch nur annähernd in die Situation von Eltern hineinversetzen kann, muss wohl zugeben, dass es eine der schlimmsten Erfahrungen für glückliche Eltern sein dürfte. Nicht zu wissen, wo das Kind ist, was mit ihm geschieht, ob ihm womöglich etwas angetan wird. Gedanken über Gedanken schwirren dabei im Kopf umher. Besonders in dem Fall, wenn ein Elternteil – in diesem Buch die Mutter Julia – sich daran die Schuld gibt, weil sie ihr Kind Anna nicht rechtzeitig von der Schule abholen konnte.

Die erste Hälfte des Buches befasst sich mit eben dieser Schilderung, wie es den leidenden Eltern ergeht. Welche Gedanken ihnen kommen, wie sie auf die gesamte Umwelt reagieren und wie die Umwelt auf sie reagieren können. Besonders die Mutter Julia leidet unter den Geschehnissen, wird von der Presse als Rabenmutter dargestellt und kann keinerlei Hilfe von ihrem Mann erwarten, dem sie vor Kurzem ihren Scheidungswillen offenbart hat. Sie ist auf sich allein gestellt als immer wieder Tatsachen verdreht oder provoziert werden, die Julia in ein noch schlechteres Licht rücken.  
Vater Brian ist auch fertig mit der Welt – man kann es ihm nicht verübeln. Aber dass man nicht mal in solch einer Situation zusammenhalten kann, kann ich ehrlich gesagt nicht ganz nachvollziehen... okay, sie wollte ihn verlassen, aber gemeinsam kann man das alles doch viel besser verkraften?!
Desweiteren lernt man Edna kennen – die Mutter von Brian. Sie war mir von Anfang an ziemlich unsympathisch und dies änderte sich bei den folgenden Schilderungen zu ihrer Erziehung und zu ihrem Wesen nicht – es verschlimmerte sich allerhöchstens noch. Keine Person, mit der man gerne zu tun hat, wenn man nicht gerade in einer besseren Schicht geboren wurde oder lebt.

In der zweiten Hälfte kehrt Anna unbeschadet wieder zurück, aber Julia ahnt, dass der Alptraum noch nicht vorbei ist. Wieso sollte jemand das Kind einfach wieder zurückbringen, wenn da nicht doch noch etwas folgen würde?! Und nur durch einen Zufall kommt der Täter und seine Absichten ans Licht...

Was mir an dem Buch besonders gefallen hat, direkt vorneweg: Der Prolog und einige Zwischenszenen wurden aus der Sicht des Entführers geschrieben... es macht den Eindruck eines total Wahnsinnigen, der sich selbst einredet (in der Du-Form), wie perfekt er doch ist. Solch eine Darstellung kannte ich bisher eher weniger, würde ich aber gerne öfter lesen. Der Rest des Buches wird übrigens aus der Sicht der Mutter erzählt, da sie schließlich das meiste miterlebt.

Ich muss gestehen, dass ich eine etwas andere Handlung erwartet habe, nachdem ich den Klappentext gelesen habe, weshalb ich zwischendurch auch etwas enttäuscht war. Es fühlte sich einfach wie ein Familiendrama an, was mittendrin an Spannung verloren hatte. Die ständigen Streitereien und das Benehmen der Eltern (die manchmal doch etwas nervig wurden) konnte und wollte ich teilweise nicht nachvollziehen... wahrscheinlich passiert das immer wieder, aber dennoch bin ich der Meinung, dass man doch Regelungen herbeiführen möchte, die dem Kind nicht schaden. Besonders der Einfluss von Edna auf Brian lief mir da doch zuwider – er ließ sich von ihr zu unmöglichen Reaktionen hinreißen, was die Geschichte noch mehr zum Drama machte.

Ab ca. dem letzten Drittel wurde es dann nochmal etwas spannender. Ich muss sagen, dass ich über mich selbst verwundert war, dass ich vom Täter doch überrascht wurde... sicherlich würden einige andere aufmerksame Leser ihn schon viel früher identifizieren. Dennoch waren seine Handlungen und Denkweisen unvorstellbar (auch wenn hier bis auf ein paar Kampfszenen keine übermäßige Brutalität beschrieben wird) und niemand  möchte wohl in diesem Moment in der Haut von Julia stecken...

Mein Fazit


„Es beginnt am siebten Tag“ von Alex Lake ist ein durchaus lesenswertes Buch, was allerdings zwischendurch an Spannung verliert und mehr an ein gewöhnliches Familiendrama erinnert, nur um die Spannung der Handlung am Schluss nochmals aufzubauen. Die Charaktere und ihre Gedanken werden gut beschrieben, sodass man sich in ihre Haut einfühlen kann und die Situation somit selbst als leicht verstörend miterlebt, auch wenn mir an mancher Stelle das Verständnis für einige Handlungen oder Ideen fehlt. Da die Geschichte den Bogen am Ende aber doch noch einmal gut bekommen hat und sich wunderbar flüssig lesen lässt, vergebe ich hier 4 Sterne.

Für diejenigen geeignet, die zwischendurch eine kleine Leidensgeschichte einer liebenden Mutter miterleben können und wollen. Die Geschichte wurde darüber hinaus nicht zu brutal geschrieben. 

Wäre solch eine Geschichte für euch interessant oder würde euch das Thema eher abschrecken?


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